2000

8. Januar 2000 Nach dem Frankreich-Einsatz: Die Franzosen bedanken sich bei den „Blauen Engeln“. Den Beginn des Jahres 2000 werden viele Franzosen wohl noch lange in Erinnerung behalten – nicht immer in guter. Nachdem der Orkan „Lothar“ im Dezember große Teile des Landes verwüstet hat, waren auch zum Jahresbeginn noch viele Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Auf Bitten der französischen Regierung entsendet die Bundesrepublik Deutschland Einheiten des THW, um die Instandsetzung der Stromversorgung zu unterstützen. Etwa 200 Helfer, vor allem Spezialisten aus den Fachgruppen Infrastruktur und Elektroversorgung, rücken am 29. Dezember zum Einsatz in die Region Limoges aus. Am 2. Januar folgen weitere Helfer, die in Limoges, aber auch in der Region Bordeaux eingesetzt werden. Insgesamt waren in Frankreich 992 Helfer tätig.

Werner Ruhnau, Verpflegungsbeauftragter vom THW Leverkusen, und sieben Kameraden versorgen in Frankreich 470 Helfer mit Frühstück, Mittagessen, Lunchpaketen und Abendessen, jeden Tag viermal 470 Mahlzeiten aus den Händen von acht Männern, die nur hin und wieder Unterstützung von französischen Köchen bekamen. 

Am 6. Februar 2000 verunglückt gegen 00:13 Uhr der D 203 mit neun Wagen im Bahnhof Brühl. Das THW wird gegen 00:55 Uhr alarmiert. Unfallgeschehen: Der D 203 von Amsterdam in die Schweiz war im Bahnhof Brühl entgleist. Mehrere Wagen waren so schwer beschädigt, dass die Toten bis zum Abend noch nicht geborgen werden konnten.An Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, THW und Bahn sind etwa 200 bis 300 Helfer zu unterschiedlichen Zeiten anwesend. Das THW Leverkusen ist mit der Fachgruppe Logistik und technischen Einheiten im Einsatz.

Am 10. Februar geht mit der 10. Schicht (12 bis 14 Stunden pro Schicht) der Einsatz an der Unfallstelle im Bahnhofsbereich Brühl zu Ende. 164 Helferinnen und Helfer aus Leverkusen haben bis dahin ca. 2.800 Einsatzstunden geleistet. Auch das THW bleibt nicht von Unfällen verschont. Zwei Helfer verletzen sich im Einsatz leicht. Das schwere Zugunglück forderte sieben Tote und 20 Schwerverletzte.

18. März 2000 Das THW Leverkusen bereitet sich mit der Fachgruppe Trinkwasseraufbereitung für einen Einsatz in Mosambik vor.

25. März 2000 Das Gelände an der Rheinallee in Wiesdorf gleicht einem Trümmerfeld. Nach Abriss der dortigen Wohnblocks liegen Schutt, Steine, Teerpappe und Mauerreste meterhoch kreuz und quer übereinander. Eine einmalige Gelegenheit für die Fachgruppe Ortung des THW Leverkusen zum Üben. Die Schadenslage ist wie bei explodierten Häusern. Die Rettungshunde sollen Überlebende aus den Trümmern aufspüren, damit danach die Opfer geborgen werden können.

15. April 2000 „Krokus 2000“ – Rheinufer wird vom Müll befreit. Im heftigen Regen sammeln sich am Samstag 200 Freiwillige mit Handschuhen, Zangen und Müllsäcken bewaffnet am Rheinufer in Leverkusen. Die Stadt hat zur alljährlichen Aktion am Rheinufer aufgerufen. Rund 80 Tonnen Müll werden gesammelt und abtransportiert.

11. Juli 2000 Das Sonderpostwertzeichen „50 Jahre Technisches Hilfswerk“ (THW) im  Rahmen der Reihe „Dienst am Nächsten“ wird bei einer Festveranstaltung im Museum für Kommunikation in Berlin von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Dr. Barbara Hendricks, der Öffentlichkeit vorgestellt. Vom THW Leverkusen ist Herbert Schumacher unter den Gästen, weil er die Ausgabe dieses Sonderpostwertzeichens angeregt hatte.

13. Juli 2000 Die Bundesrepublik Deutschland würdigt das 50jährige Bestehen des THW mit einem Sonderpostwertzeichen. Die Marke zeigt neben dem Logo des THW das Warndreieck „Einsatz“ an einer Einsatzstelle. Die Aufl age der Marke zu 110 Pf (Porto für einen Standardbrief) beträgt 25.000.000 Stück.

18. Juli 2000 Einsatz für die Fachgruppe Ortung: Gegen 13:00 Uhr wird die Fachgruppe Ortung des THW Leverkusen von der Polizei hinzugezogen, um eine seit dem 17. Juli vermisste Frau zu suchen. Es werden 15 Helfer mit sechs Suchhunden des THW Leverkusen und Rettungstaucher vom THW Düren eingesetzt. Gegen 15:30 Uhr wird die Vermisste unversehrt gefunden.

15 bis 17. September 2000 Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau feiert das THW in Berlin sein 50jähriges Bestehen. Auch die Fachgruppe Logistik des THW Leverkusen ist in die Versorgung der Besucher und THW-Helfer der  Jubiläumsveranstaltung maßgeblich eingebunden.

11. Oktober 2000 Einsatz der Fachgruppe Ortung in Bergisch Gladbach-Bensberg: Es wird eine vermisste Person in einem unübersichtlichen Waldstück gesucht. Das THW Leverkusen ist mit 17 Helferinnen und Helfern und sechs ausgebildeten  Rettungshunden im Einsatz. Am Nachmittag wird die vermisste Person, ein 26jähriger Mann, gefunden.

2001

21. bis 27. April 2001 Fünfte Umweltwoche in Burscheid: Die Fachgruppe TWA des THW Leverkusen stellt seine Trinkwasseraufbereitungsanlage aus.

5. bis 6. Mai 2001 In der Unterkunft richten die Gemeinschaft für Gegenwartsphilatelie e.V., die Philatelisten-Union Vereintes Europa e.V. und die Briefmarkenfreunde Leverkusen e.V. und Opladen e.V. unterstützt vom THW Leverkusen eine Briefmarkenausstellung aus. Der Direktor THW, Gerd Jürgen Henkel, eröffnet die  Aus- stellung mit einer Präsentation des THW und druckt beim Sonderpostamt den ersten Sonderstempel ab. Die Gäste, die wohl den weitesten Weg haben,  kommen von der Feuerwehr La Paz, Bolivien und weilen zu einem Besuch in Deutschland. Der Sonderstempel zeigt als bildliche Darstellung einen zum Herz ausgelegten Greifzug.

29. Juni 2001 In Leichlingen stürzt gegen 16:00 Uhr ein altes Fachwerkhaus zum Teil ein. Die Leichlinger Feuerwehr ist mit vier Löschzügen und rund 70 Helferinnen und Helfern mit 18 Kraftfahrzeugen im Einsatz. Die Fachgruppe Ortung des THW Leverkusen wird alarmiert. Rettungshund Rondo, der auch schon 1999 in der Türkei im Einsatz war, macht sich an die Arbeit und durchschnüffelt die Trümmer nach Personen. Gegen 18:15 Uhr kann Entwarnung gegeben werden. Es befinden sich keine Personen mehr im Haus.

20. Oktober 2001 Paul Becker wird als Helfersprecher des THW Leverkusen wiedergewählt und vertritt die Interessen von über 200 aktiven Helferinnen und Helfern.

2002

14. August 2002 Das THW Leverkusen hilft bei der Flutkatastrophe an der Elbe: Seit 18:00 Uhr sind auch zwei Helfer des THW Leverkusen im Einsatz. Die Helfer Marco Schulz und Marco Eckhardt sind auf dem Wege, um Aqua-Barrier, Material zum Stegebau und Sandsackfüllanlagen nach Schönebeck, Sachsen-Anhalt, zu transportieren.

18. August 2002 Das THW Leverkusen wird in Rufbereitschaft versetzt. Die Fachgruppe  Logistik und technische Einheiten werden nach Meißen in Marsch gesetzt. Die Aufgabe der Logistik besteht darin, die Versorgung der steigenden Zahl von Helfern sicherzustellen sowie durch den Einsatz ausfallendes Gerät zu reparieren. Der Einsatz der technischen Einheiten wird vor Ort koordiniert. Sie  sollen die seit einer Woche tätigen Kameraden vom THW Radebeul ablösen. Seit 9:00 Uhr sind 41 Helfer mit 10 Fahrzeugen unterwegs. Die Fahrt erfolgt im geschlossenen Verband. Für die ca. 600 km lange Fahrt werden über 12 Stunden benötigt. Es wird eine voraussichtliche Einsatzzeit von 8 Tagen angesetzt. 25. August 2002 Es kehren die ersten 23 Helfer vom OV Leverkusen aus dem Überschwemmungsgebiet wohlbehalten zurück und werden durch 20 Helfer aus Leverkusen abgelöst.

29. August 2002 Nach nunmehr 15 Einsatztagen im Hochwassergebiet in Meißen sind nach 12-stündiger Fahrt gegen 19:30 Uhr die Helferinnen und Helfer aus dem Katastrophengebiet zurück.

Während des 15tägigen Einsatzes in Meißen wurden über 250 Hilfskräfte vor Ort durch die Fachgruppe Logistik rund um die Uhr versorgt. Die Materialerhaltung der Fachgruppe Logistik ist für das Material der Einheiten im Einsatzgebiet zuständig. Die technischen Einheiten des THW Leverkusen waren im gesamten Landkreis Meißen tätig. Insgesamt war das THW Leverkusen mit über 90 Helferinnen und Helfern im Katastropheneinsatz.

29. Oktober 2002 Einsatz nach Rettungshundeprüfung: Am 26. und 27. Oktober findet in Wesel eine Rettungshundeprüfung statt. Auf der Heimreise nach Leverkusen befindet sich das Sturmtief „Jeanette“ schon über NRW. Auf der A 3 kommt die Fachgruppe Ortung mit ihrem MTW in einen Stau. Plötzlich stürzt in ca. 300 Metern Entfernung ein Baum teilweise auf den rechten Fahrstreifen. Glücklicherweise kommt es zu keinem Personen- oder Sachschaden. Da die Fachgruppe Ortung für die Prüfung nicht nur „Opfer“ gestellt, sondern zur Erzeugung von Störgeräuschen auch eine Motorsäge mitgeführt hat, wird nach der Absicherung der Schadensstelle der Baum entfernt.

29. November bis 3. Dezember 2002 Bei der Afghanistan-Konferenz ist einmal mehr das THW Leverkusen gefordert. Vom 29. November bis 3. Dezember findet auf dem Petersberg in Königswinter bei Bonn die Afghanistan-Konferenz statt. Insgesamt werden über 1.000 Sicherheitskräfte verpflegt. In zwei Schichten arbeiten jeweils 40 Helfer an vier Feldküchen und zwei Ausgabestellen.

30. Dezember 2002 Hochwassereinsatz in Leverkusen-Lützenkirchen: Am Abend des 30. Dezember überschwemmt nach starken Regenfällen der Wiembach ein Grundstück an der Kapellenstraße. Der Eigentümer des Grundstücks wendet sich an das THW. Bereits 30 Minuten später können die Helfer eine provisorische Absicherung des Ufers vornehmen. Insgesamt sind 28 Helfer im Einsatz.

2003

3. Januar 2003 Hochwassereinsatz in Köln und Leverkusen: 1 Kipper und 2 LKW mit Ladebordwand unterstützen die Kameraden beim Hochwassereinsatz in Köln. Es werden Sandsäcke und Abdichtungsmaterialien, z. B. für das Schokoladenmuseum in Köln, transportiert. Die Fachgruppe Logistik verpflegt 100 Einsatzkräfte.

4. Januar 2003 Ein weiterer Einsatz erfolgt am Samstagnachmittag: An der Brücke im Bereich der Wuppermündung in Leverkusen-Rheindorf haben sich erhebliche Mengen Treibholz verfangen. Da diese Brücke der Bayer AG gehört, wird das THW Leverkusen beauftragt, das stark ineinander verhakte Holz zu lösen, um den Wasserdruck auf die Brücke zu mindern. Die öGA-Gruppe Wasserrettung des OV Leverkusen kommt zum Einsatz. Nach einer Beratung mit den Fachleuten der Bayer AG und der Berufsfeuerwehr Leverkusen wird der Einsatz später abgebrochen, um die Kameraden auf dem Wasser in der Dunkelheit nicht zu gefährden.

13. Februar 2003 Unterstützung des THW Leverkusen durch die Bayer AG: Die Verantwortlichen der Bayer AG informieren sich bei ihrem Besuch beim THW Leverkusen über den Katastrophenschutz, besonders über die Leistungsfähigkeit des THW. Der Werksleiter der Bayer AG Leverkusen, Dr. Heinz Bahnmüller, übergibt die neue Einsatzleitzentrale an das THW. Weiter wird ein Niederflurfahrzeug (LKW mit Hebeeinrichtung) durch den Geschäftsführer der Chemion Logistik GmbH, Dr. Alfred Endlicher, und dem Werksleiter, Dr. Heinz Bahnmüller, übergeben.

2. April 2003 Seit dem 2. April wird im Kreis Aachen ein Kind vermisst. In der Nacht werden von Tornados der Bundeswehr Wärmebildaufnahmen vom Suchgebiet gemacht. Diese werden in den frühen Morgenstunden ausgewertet. Dabei  werden über 40 Punkte ermittelt, die genauer untersucht werden müssen. Die Ortungsgruppen des THW Aachen, Leverkusen und Ratingen werden zur Unterstützung von Einsatzhundertschaften der Polizei alarmiert. Die Rettungshundestaffel des THW Leverkusen rückt gegen 9:00 Uhr mit zehn Helfern und vier Rettungshunden in das Einsatzgebiet bei Aachen aus. Gegen 20:00 Uhr wurde die Suche nach dem Mädchen ergebnislos beendet. 10. Mai 2003 Der Polizei einen Bären aufgebunden? Gegen 20:30 Uhr meldet sich eine Mitarbeiterin einer bundesweiten Nothilfe für Schwangere. Sie teilt der Polizei mit, dass sie den Anruf einer Vierzehnjährigen erhalten hat. Das Mädchen hatte erzählt, dass es gerade in einem Waldgebiet in Leverkusen ein Kind zur Welt gebracht habe. Nun habe die Vierzehnjährige starke Blutungen. Sofort werden zwei Hubschrauber angefordert. Die Polizei ist mit ca. 100 Kräften im Einsatz. Auch das THW Leverkusen ist mit der Fachgruppe Ortung mit sechs Hunden und einem Technischen Zug im Einsatz. Ohne Erfolg! Die Suche wird in der Nacht zum Sonntag um 3:30 Uhr abgebrochen. Bei diesem Hilferuf handelte es sich um einen „blinden Alarm“, wie sich später herausstellte.

25. Mai 2003 Flammendes Inferno: Die Werksfeuerwehr der Bayer AG heizt dem THW Leverkusen kräftig ein. 22 Kameraden des THW Leverkusen erhalten die Möglichkeit, sich bei der Werksfeuerwehr der Bayer AG Leverkusen im Umgang mit Atemschutzgeräten und Löschvorrichtungen weiterbilden zu lassen. An diesem Samstag treffen sich gegen 8:00 Uhr 22 Helfer des THW Leverkusen in der Unterkunft. Mit drei Einsatzfahrzeugen geht es dann zur Bayer AG Leverkusen. Claus Brenscheidt referiert über den vorbeugenden Brandschutz: Brandklassen (A, B, C, D), Feuerlöscheinrichtungen wie Überfl urhydranten, Unterfl ur hydranten, Trockensteigleitungen, Bau und Funktion von Feuerlöschern bei den einzelnen Brandklassen, z. B. Wasser, CO2, Schaum, Pulver, Metallbrände, Brandmeldeeinrichtungen, Fluchtwege, Verhalten bei Bränden, Alarmierung der Feuerwehr. Am Nachmittag geht es zum Löschplatz der Bayer AG. Dort haben die Helferinnen und Helfer die Möglichkeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

2004

2. und 3. Januar 2004 THW sucht Kleider für die Erdbebenopfer im Iran: Das THW Leverkusen sammelt Kleidung für die Opfer des Erdbebens in der iranischen Provinz Kenan. Rund 80 % der Häuser in der Stadt Bam sind zerstört. Von der Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sind die THW-Helfer überwältigt: 400 Kubikmeter Hilfsgüter werden gesammelt, gesichtet und in über 1.000 Kartons verpackt. Danach werden die Kartons zum Logistikzentrum des Landesverbandes nach Heiligenhaus gebracht. Von dort gehen die Spenden auf dem Luftweg in den Iran.

16. bis 18. April 2004 Großübung in Wesel: Zugunglück. Verschüttete müssen aus Trümmern gerettet werden. Am Freitag, 16. April, 19:00 Uhr, erhält die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen und das THW Leverkusen einen Einsatzbefehl zur überörtlichen Hilfe nach einem Zugunglück in Wesel. Im Raum Wesel war ein Güterzug mit Flüssiggas mit einem Personenzug zusammengestoßen. Dabei sind einige der Waggons explodiert. Die Wohngebäude an der Bahnlinie sind durch die Explosion stark beschädigt worden. Örtliche Hilfskräfte werden zur Personenrettung eingesetzt. Die auswärtigen Einsatzkräfte aus Leichlingen und Leverkusen erhalten den Auftrag, mit ihren Einheiten in der zerstörten Wohnbebauung verletzte Personen zu bergen und Einsturz gefährdete Gebäude zu sichern. Zum Glück handelt es sich bei diesem Szenario um eine Großübung, die vom THW Leverkusen unter der Führung von Frank Ketten realistisch vorbereitet worden war. Der 1. Technische Zug des THW Leverkusen unter Martin Gnodtke und die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen unter Brandmeister Jens-Uwe Kurth haben die Aufgabe, zunächst die Erkundung des Schadensgebietes durchzuführen und den Explosionsbereich im Schadensgebiet auszumachen. Die Feuerwehr Leichlingen beginnt unverzüglich mit der Brandbekämpfung, undichte Gasleitungen werden vom THW Leverkusen abgedichtet. Parallel zu den Brandbekämpfungsmaßnahmen setzten die ersten Rettungsmaßnahmen ein. Aufgrund der schweren Zerstörungen an den Wohngebäuden werden zur Ortung von Verschütteten fünf Rettungshunde eingesetzt sowie eine Ortung mit technischem Gerät durchgeführt. Nach der Ortung erfolgen die weiteren gemeinsamen Rettungsmaßnahmen sowohl aus großen Höhen (beschädigte und teileingestürzte Dachgeschosse) als auch aus Tiefen (verschüttete Kellerräume). Den Einsatzkräften wird die Rettung der verschütteten Personen durch starke Verrauchungen der teilzerstörten Gebäude und durch die hereinbrechende Dunkelheit nicht leicht gemacht. Vom Übungsleiter Frank Ketten werden  während der Übung laufend neue Hindernisse und Schwierigkeiten eingebaut. So sind mehrere Verletzte aus einem verschütteten Kellerraum zu retten. Als Rettungszugang steht den Helfern lediglich eine 40 cm hohe und 30 cm breite Öffnung zur Verfügung, die zusätzlich von Trümmern versperrt ist. Als Verletztendarsteller werden THW-Helfer eingesetzt, die sich teils auch aus großen Höhen mit einer selbstgebauten Seilbahn retten lassen mussten. Nach achtstündigem Dauereinsatz ist die erste Großübung für die erschöpften Einsatzkräfte um 3:00 Uhr beendet. Nach kurzer Nachtruhe ist bereits um 10:00 Uhr eine Übungsnachbesprechung. In der Zeit von 11:00 bis 15:00 Uhr erfolgt nach Positionswechsel des Personals eine weitere Übung, um die während der Nachtübung erkannten Probleme ausbildungstechnisch zu verbessern. Es sind 65 THW-Helfer mit 12 Fahrzeugen und 15 Feuerwehrkräfte mit 3 Fahrzeugen im Übungsgelände eingesetzt. Die Einsatzkräfte werden vom THW verpfl egt. Für die technische Instandsetzung ist die Materialerhaltung mit ihrem Werkstattwagen vor Ort zuständig. Die Technische Einsatzleitung wird von den THW-Helfern Wolfgang Voogd, Bernd Michael Wagner, Frank Malcharek und Oberbrandmeister Jörg Lang besetzt. Der Wehrleiter der Feuerwehr Leichlingen, Brandinspektor Horst Schmidtberg, und der Ortsbeauftragte des THW Leverkusen, Karl-Heinz Schultes, machen sich am Samstag ein Bild von der Übung. Bei der abschließenden Lagebesprechung sind sie sich mit allen Einsatzkräften einig, dass diese Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Leichlingen und dem THW Leverkusen weiter ausgebaut werden soll – mit dem Ziel, in gemeinsamen Einsätzen dem Schutzbedürfnis der Bevölkerung noch besser gerecht zu werden.

22. Mai 2004 Vermisstensuche in Velbert-Langenberg: Am Morgen des 22. Mai wird die Fachgruppe Ortung des THW Leverkusen zu einer Vermisstensuche nach  Velbert gerufen. Hier unterstützen die Helferinnen und Helfer vom THW Leverkusen die Kameraden aus Velbert, Heiligenhaus, Duisburg und Ratingen. Seit Freitagnachmittag wird eine Frau aus Hattingen vermisst. Sie hatte die Wohnung ohne Zielangabe verlassen. Als sie sich bis 16:00 Uhr nicht wieder bei ihrer Familie gemeldet hat, macht diese sich große Sorgen, weil die 53jährige dringend auf die regelmäßige Einnahme wichtiger Medikamente angewiesen ist, die sie aber nicht mitgenommen hat. Auf der Suche nach der Vermissten fand der Ehemann den PKW der Frau auf einem Wanderparkplatz in Langenberg, Bereich Hüserstraße / Höhenweg, ordnungsgemäß abgestellt und  verschlossen auf. Bei dieser Stelle handelt es sich um einen bei der Familie beliebten Ausgangspunkt für Waldwanderungen. Daraufhin verständigt der Ehemann die Polizei, die noch Suchaktionen bis spät in die Nacht durchführt. Am Samstagmorgen wird die Suche fortgesetzt. Dazu wird das THW Velbert und Heiligenhaus alarmiert, die sich z T. gerade mit Kameraden vom THW Duisburg auf einer Kraftfahrerbelehrung befi nden. Zur weiteren Unterstützung werden noch die Fachgruppen Ortung des OV Ratingen und Leverkusen mit ihren Rettungshunden alarmiert. Die Suchaktion mit den Rettungshunden wird noch bis ca. 20:00 Uhr, leider erfolglos, fortgeführt. 27. Juni 2004 SEG-Einsatz auf der A 1: Ausleuchten der Bergung eines umgestürzten Tanklastzuges in Burscheid. Am späten Sonntagnachmittag wird die SEG des THW Leverkusen alarmiert. Gegen 8:15 Uhr war aus ungeklärter Ursache ein Tanklastzug auf der A 1 Richtung Wermelskirchen verunglückt. Kurz nach dem Unfall ist die Feuerwehr von Burscheid vor Ort. Die Bergung der explosionsgefährdeten Ladung des LKW’s, bei der es sich um Braunkohlenstaub handelt, dauert bis in den späten Nachmittag. Durch den Aufprall des Tanks wurde die Ladung stark komprimiert und muss durch die Feuerwehr erst gelöst werden. Gegen 18:15 Uhr wird die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des THW Leverkusen und das THW Bergheim alarmiert, um die Unfallstelle und den Bereitstellungsraum auszuleuchten. Nachdem die Ladung komplett in einen anderen Tanklastzug umgefüllt worden ist, kann der verunglückte LKW mit zwei Kränen der Firma Schwientek aufgerichtet und abgeschleppt werden. Der Einsatz ist für die SEG des THW Leverkusen und die Helfer des THW Bergheim gegen 02:30 Uhr beendet. Während der Bergungsarbeiten war die A 1 in beiden Richtungen gesperrt. 1. Juli 2004 Tödlicher Unfall im Bayer-Werk Leverkusen: Am Nachmittag des 1. Juli ist auf dem Bayer-Werksgelände ein Mann ums Leben gekommen – weitere acht  Personen erleiden einen Schock. Das THW Leverkusen leistet für die Bergung die notwendigen Abstützarbeiten.

Radio Leverkusen meldet: „Ein 51jähriger Baggerfahrer war mit Abrissarbeiten im Keller eines Gebäudes beschäftigt, als plötzlich die Decke einbrach. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Die anderen acht Personen sind vorläufig ins Krankenhaus gebracht worden. Die Ursache des Deckeneinbruchs ist noch völlig unklar – die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.“

Der Leverkusener Anzeiger schreibt: „Tödlicher Unfall im Bayerwerk. Im Bayerwerk ist es am Donnerstagnachmittag zu einem schweren Unfall gekommen. Dabei wurde ein 51jähriger Baggerfahrer tödlich verletzt, acht weitere Mitarbeiter mussten in die werkseigene Poliklinik eingeliefert werden, weil sie Schocks erlitten hatten. Wie ein Firmensprecher am späten Abend auf Anfrage erklärte, war der Bauarbeiter mit seinem Bagger über eine Rampe in den Keller eines Gebäudes gefahren. Aus bisher ungeklärter Ursache stürzt gegen 16:00 Uhr die Betondecke des Kellers ein und begrub den Mann. Er konnte nur noch tot geborgen werden. Der Baggerfahrer war bei einer Fremdfi rma angestellt, die für Bayer Arbeiten im Chempark ausführt. Der 51jährige stammt aus Metternich, einem Ort in der Nähe von Euskirchen. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Neben ihm hatten sich keine weiteren Personen in dem Keller aufgehalten, es wurden sonst keine Menschen verletzt. Die acht Mitarbeiter, die wegen Schocks behandelt werden mussten, hatten die Tragödie aus nächster Nähe miterlebt. Sie konnten noch im Laufe des Nachmittags wieder nach Hause gehen. Neben der Bayer-Werksfeuerwehr waren auch Männer der Leverkusener Berufsfeuerwehr und Mitarbeiter des THW Leverkusen zur Unglücksstelle gerufen worden. Die THW-Kameraden besitzen durch ihre besondere Ausbildung als Erdbebenhelfer wertvolle Kenntnisse für derartige Unglücksfälle. Sie leisteten die für die Bergung notwendigen Abstützarbeiten. Wie bei tödlichen Unfällen üblich, leitete die Kriminalpolizei noch am Nachmittag Ermittlungen ein. Obwohl in dem Gebäude neue chemische Verfahren zur Produktionsreife entwickelt werden, traten keine gefährlichen Stoffe aus, sagte der Bayer-Sprecher.“

Die 2. Bergungsgruppe (Typ B: schwere Bergung) des 1. TZ führte die Abstützarbeiten mit schweren Hebekissen durch, die im Rahmen des Anti-TerrorPaketes beschafft worden sind. 3. Juli 2004 Am 3. Juli fand von 17:00 bis 20:00 Uhr der Elterntag der THW-Jugend  Leverkusen statt. 16 Elternteile nutzten die Gelegenheit, sich über die Freizeitbeschäftigung ihrer Kinder zu informieren. Begrüßt wurden die Eltern von unserem Ortsbeauftragten Karl-Heinz Schultes und dem Jugendbetreuer Rolf Dieter Gronbach, um im Anschluss eine 20-minütige Fotopräsentation von Ralf Guido Gronbach zu sehen, die einen Überblick über die Jugendstunden und das Sommerlager 2003 in Grömitz vermittelte. Danach wurde der gemütliche Teil des Abends eingeläutet und alle Beteiligten konnten sich mit Steaks, Bauchspeck, Würstchen und Fladenbrot stärken. Als Erfrischung wurden, ganz im Sinne der Jugendarbeit, Softdrinks angeboten, doch dieses tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die ganz Mutigen durften dann über den eigens für

die Eltern erbauten Trümmersteg (Chinasteg) gehen. Gemeinsam wurde dann aufgeräumt und gegen 20:00 Uhr verließen die Eltern wieder das THW mit dem Gefühl, dass sich ihre Kinder in guten Händen befi nden und sie hier zum ersten Mal richtig anpacken müssen. 21. Juli 2004 Am Vormittag des 21. Juli ist in Mülheim an der Ruhr aus noch ungeklärter Ursache ein Dreifamilienhaus explodiert. Drei Menschen werden verletzt, einer kommt zu Tode. Nach der Explosion wird zunächst ein 61jähriger Mann  vermisst. Am Mittwochabend um 22:45 Uhr wird er unter den Trümmern tot aufgefunden. Vorausgegangen war die Suche durch Rettungshunde und mit technischem Ortungsgerät. Drei Passanten waren durch umherfl iegende  Splitter verletzt worden. Als Ursache wird eine Gas explosion vermutet. Das THW Mülheim an der Ruhr forderte die Fachgruppen Ortung des THW Leverkusen und Ratingen an.