THW Leverkusen im Hochwassereinsatz

Das Tief "Bernd" führte mit seinem anhaltenden Starkregen - wie in Rheinland-Pfalz und anderen Teilen Nordrhein-Westfalens - auch in Leverkusen zu zahlreiche Überflutung und Zerstörungen.

Die Leverkusen durchquerenden Flüsse Wupper und Dhünn traten weit über ihre Ufer; die Kanalisation konnte das Regenwasser nicht mehr ableiten.

Besonders betroffen waren Bereiche der Stadtteile Opladen, Alkenrath und Schlebusch. Hier fiel teilweise für mehrere Tage der Strom und Teile des Telefonnetzes (Festnetz und Mobilfunk) aus.

Zahlreiche Keller von Privat- und Mietshäusern, Tiefgaragen, Keller von Schulen, Klinikum und Altenheimen liefen voll. Das Altenheim St. Elisabeth und das Klinikum in Schlebusch mussten teilweise evakuiert werden.

Der THW Ortsverband Leverkusen stand von Mittwoch 14.07. bis Montag 19.07.2021 wegen der katastrophalen Hochwassersituation im 24-stündigen Dauereinsatz.

Am Mittwoch Nachmittag wurde die Führung des Ortsverbandes alarmiert und der Leitungs- und Koodinierungsstab (LuK) des OV im Schichtbetrieb besetzt.

Unsere beiden Fachberater wurden nach deren Alarmierung im Stab der Einsatzleitung der Berufsfeuerwehr eingesetzt und berieten die Einsatzleitung zu den Einsatzoptionen des THW. Später stieß auch unser Ortsbeauftragter (OB) mit seiner langjährigen Einsatzerfahrung dazu. Sie gaben zudem Anfragen und Aufträge der Leverkusener Feuerwehr an unseren LuK zur Umsetzung weiter.

Unser Technischer Zug mit den Fachgruppen Bergung (FGr B), Schwere Bergung (FGr SB), Elektroversorgung (FGr E), Wassergefahren (FGr W),  Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) sowie der Materialerhaltungstrupp Logistik (Log-M) waren im Dauereinsatz.

Sie führten zahlreiche Pumpaufträge, Notstromversorgungs- und Beleuchtungsaufträge oder Transportaufgaben mit ihren Einsatzfahrzeugen durch.

Die Fachgruppe Wassergefahren war in Opladen für die Feuerwehr mit dem Schlauchboot eingesetzt. Später wurde sie zur überschwemmten Autobahn A1 beordert, um vom Wasser eingeschlossene LKW-Fahrer zu retten und in überfluteten PKW noch möglicherweise vorhandene Insassen zu suchen. Zu aller Erleichterung gab es keine Verunglückten.

Im Bereich unser THW Unterkunft (UK) in Fixheide wurde durch den Zugtrupp unter anderem ein Meldekopf eingerichtet. Hier trafen zahlreiche Einsatzfahrzeuge auswärtiger Feuerwehren, Deutsches Rotes Kreuz und Bundeswehr in der Schlangenhecke als Breitstellungsraum ein, um in den Einsatz zugehen. Die Feuerwehr betrieb zur Koordinierung dieser Kräfte eine zusätzliche Untereinsatzleitung auf dem Gelände. Auch zahlreiche Einsatzfahrzeuge wurden hier betankt.

In der UK wurden die Helferinnen und Helferinnen aller eingesetzten Hilfsorganisationen durch den Malteser Hilfsdienst (MHD) mit Unterstützung unseres Verpflegungstrupp Logistik (Log-V) mit Kalt- und Warmverpflegung und Getränken versorgt.

Teilweise übernachteten auswärtige Helferinnen und Helfer, trotz der schon länger bekannten schwierigen sanitären Verhältnisse in unserer UK.

Während des Einsatzes koordinierte der LuK temporär mehrere Technische Züge und Fachgruppen anderer THW Ortsverbände:

  • Der Technische Zug OV Bad Honnef sicherte zusammen mit einem bei der Berufsfeuerwehr Köln angeforderten Schwerlastkran eine Gastank, der von einer Böschung abrutschen drohte. Unterstützt wurde dieser Einsatz durch ein Fachkraft für Kranfahrzeuge aus dem OV Leverkusen.
  • Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP) des OV Bergheim war zusammen mit unserer Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) am Klinikum Leverkusen im Pumpeneinsatz, das trotz aller Bemühungen teilweise evakuiert werden musste. Auch kamen dort ausgebildete Helferinnen und Helfer der Fachgruppe Ortung (FGr O), die zusätzlich alarmiert wurden, zur Unterstützung und Ablösung der Helferinnen und Helfer an den Pumpen zum Einsatz.
  • Aus dem THW OV Dortmund musste in der Nacht zu Sonntag ein Baufachberater angefordert werden, da bei einigen Gebäuden in Opladen Verdacht auf Gebäudeeinsturz bestand. Der alarmierte Baufachberater konnte nach nächtlicher Sichtung der Schäden glücklicher Weise Entwarnung geben.
  • Zusätzlich wurden Zugtrupps und Fachgruppen der Ortsverbände Obernburg und Lohr am Main aus Unterfranken in Bayern nach Leverkusen beordert und zum Auspumpen von Kellern, Tiefgaragen und Schulen eingesetzt. An der überfluteten Theodor-Heuss-Realschule waren Sie noch bis Montag im Einsatz.
  • Zuletzt wurde auch die FGr WP des Nachbar-OV Bergisch Gladbach zum Auspumpen des Kellers des Freiherr-von-Stein-Gymnasiums eingesetzt.

Seit Montag, 21:00 Uhr steht der  Ortsverband nun einsatzmäßig in Rufbereitschaft und hat seitdem auch schon weitere Einsätze im Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und der Städteregion Aachen abgearbeitet.

Allen Helferinnen und Helfer sei für Ihren unermüdlichen und kräftezehrenden Einsatz gedankt.

Text: Roland Wegner BÖH OV Leverkusen

Bilder: THW OV Leverkusen


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: